Über unsWir sind eine für den südbadischen Raum mittelgroße Häsgruppe mit rund 40 aktiven Mitgliedern. Gegründet wurden wir offiziell erst 1985, doch schon ein paar Jahre vorher wurden die ersten Chanderner Hexen an Umzügen in der Region gesichtet.1985 war jedoch unser Gründungsjahr und von dort ab verpflichteten wir uns in unserer Satzungen zur Brauchtumspflege der Allemannischen Fastnacht. Das Häs, wie im allemannischen das Kostüm genannt wird, besteht aus unseren Farben rot und schwarz. Im Gegensatz zu den meisten anderen Hexengruppen fehlt bei uns jedoch Schürze und Kopftuch. Der Grund liegt darin, daß wir zu den sogenannten Stadthexen gehören, die an Stelle des Kopftuches einen großen spitzen Hut tragen. Ein weiteres Kennzeichen ist der kleine Lederbeutel an einem breiten Gürtel. Er dient dazu immer frische Kräuter und Beeren bei sich zu tragen. Das Gesicht bzw. die Maske oder auch Larve genannt ist ein aus Lindenholz handgeschnitztes Unikat. Wir lassen sie bei einem Maskenschnitzer in Waldkirch bei Freiburg herstellen. Unsere närrische Zeit beginnt am 11.11. und von dort an wird mit Unterbrechungen vom 1. Advent bis Heilige 3 König (6.1.) an Narrentreffen und Umzügen in nah und fern teilgenommen. In jedem Jahr veranstalten wir unseren Hexenball. Unsere Fastnacht endet erst eine Woche nach der regulären Zeit, da wir hier in Südbaden ja noch die Buurefastnacht mit großen Umzügen in der Region haben. |
Sage der Chanderner HexKandern, ein kleines aber schönes badisches Städtchen am Rande des Schwarzwaldes, genauer gesagt mitten im Dreiländereck. Zur benachbarten Schweiz sind es gerade mal 15km und ins Elsass ist es nicht viel weiter. Auch ist Kandern inzwischen ganz schön in die Jahre gekommen, denn die ersten Überlieferungen vom Städtchen sind schon über 1200 Jahre alt. Und so kann man sich gut vorstellen, daß im Laufe der Jahrhunderte viele Ereignisse und Geschichten sich in Kandern zugetragen haben. So gibt es auch eine Geschichte aus dem tiefsten Mittelalter. Die Zeit der Burgen und Schlösser, Ritter und Sagen, der Pest und nicht zuletzt auch die Zeit,in der ungewöhnliche oder geheimnisvolle Menschen der Hexenverfolgung und der daraus nur zu oft hervorgerufenen Hinrichtung durch den Scheiterhaufen zum Opfer fielen.Kandern, irgendwann im Jahre 1300, alles war friedlich und ruhig jeder ging seiner Arbeit nach und der Sommer versprach eine gute Ernte. Als eines Tages plötzlich ein Gerücht die Runde machte. In der alten Holzfällerhütte droben auf der Scheideck haust seit kurzer Zeit wohl eine alte Frau mit langen grauen Haaren. Jeder fragte sich wo sie wohl hergekommen ist, aber niemand hatte so recht eine Antwort darauf. Es vergingen ein paar Tage und eigentlich war jeder so mit sich beschäftigt das schon bald die Alte aus dem Wald vergessen war. Bis, ja bis sie eines Tages plötzlich im Städtchen auftauchte. Sogleich verbreitete sich ihre Ankunft wie ein Lauffeuer. Bei sich trug sie einen Sack voller Kräuter und anderen geheimnisvollen Dingen, die gegen allerlei Krankheiten helfen sollten. Jeder kam mit seinen Gebrechen und meist hatte sie auch etwas heilendes in ihrem Sack dabei. So ging das mehrere Monate, die Alte kam in die Stadt und tauschte ihre Kräuter gegen Milch, Brot oder sonstige Dinge, die man so zum Leben brauchte. Eines Tages aber kam ein schwer kranker Mann zur Alten und bat um Hilfe, doch die Krankheit die der Mann da ins Kandertal brachte war die Pest. Als die Alte seine Wunden sah erschrak sie nur und schrie laut er solle das Weite suchen für ihn ist kein Kraut mehr gewachsen. Völlig erzürnt beschimpfte er die Alte mit allerlei Flüchen und verschwand mit dem Worten „du alte Hex“ Und von nun an war nichts mehr so wie früher. „Hexe“ das ging den Leuten nicht mehr aus dem Kopf und Gerüchte über sie, die der kranke Mann verbreitete, machten die Runde. Und so brach eine dunkle Zeit in Kandern an. Im Kandertal wütete, wie in der ganzen Gegend, die Pest und forderte ihre Opfer. So kam es, das man beschloss die Schuldige für diese Epidemie zur Rechenschaft zu ziehen. Man beratschlagte, und war sich schnell einig, das als schuldige für diese schlimme Krankheit nur die Hex in frage kam und wanderte sogleich hinauf zur Scheideck um die Alte festzunehmen. Doch droben bei der Hütte angekommen fanden sie nur noch ein Sack mit Kräuter und in der Hütte ein paar Brotreste, nur von der Hex fehlte jede Spur. Sie wurde nie mehr gesehen, keiner wusste woher sie kam, und keiner wohin sie gegangen war, aber solltet ihr irgendwann und irgendwo einmal eine seltsame Alte mit langen grauen Haaren sehen ist es vielleicht die Chanderner Hex. Der Ort des Geschehens droben auf der Scheideck heißt im übrigen immer noch der „Hexenplatz“, eine kleine Waldlichtung mit einer Schutzhütte. Und von Zeit zu Zeit erzählen die Förster, daß es ihnen vorkomme, als ob ab und zu jemand dort hausen würde. Das war die Geschichte der Chanderner Hex. Und wie es Geschichten vor langer Zeit so an sich haben, kennt heute keiner mehr die genaue Grenze zwischen Wirklichkeit und Phantasie. Aber steckt nicht in jeder Geschichte auch ein Stück Wahrheit |
Chanderner Hexen - 79400 Kandern |